Einmal hatte der kleine Bär den ganzen Tag im Fluß geangelt, aber er hatte
keinen einzigen Fisch gefangen. Leerer Eimer, müde Knochen und kein Braten im
Topf. Da wird sein Freund, der kleine Tiger, aber Hunger haben. "Heute gibt es
keinen Fisch, Tiger", sagte der kleine Bär, "denn ich habe keinen gefangen."
Dann kochte er Blumenkohl aus dem Garten. Mit Kartoffeln, Salz und etwas Butter
dazu.
"Weißt Du, was das größte Glück der Erde wäre", sagte der kleine Tiger. "Reichtum. Dann hättest du mir heute zwei Forellen kaufen können. Forellen sind nämlich meine Leib- und Königsspeise. Hm..." "Oh, ja, Forellen", rief der kleine Bär. Denn Forellen waren sein Anglertraum. Aber er hatte noch nie eine erwischt, weil Forellen nicht dumm sind. Lassen sich nicht so leicht fangen. "Mit Dill und Mandeln in guter Butter gebraten, du", rief der kleine Tiger und sprang vor Freude in der Stube herum. "Und als Nachspeise", sagte der kleine Bär, "Bienenstichkuchen." "Oh, Bie-nen-stich-kuchen", quietschte der kleine Tiger. "Da flimmert es mir ja schon auf der Zunge, wenn ich das nur höre..."
"Und morgen", sagte der kleine Bär, "würde ich mir dringend sofort ein
Schlauchboot kaufen müssen. Weil ich das nämlich brauche." "Nein, nein", rief
der kleine Tiger. "Zuallererst brauche ich eine Hollywoodschaukel. Und zwar,
weil mein Schaukelstuhl immer so quietscht, das halte ich nicht mehr aus, du,
ist ehrlich wahr. Ich werd noch verrückt davon." Und dann wollte der kleine
Tiger noch eine Rennfahrermütze mit Schnalle. Und eine rote Lampe über dem Bett,
und Pelzstiefel. "Und wir lassen uns raffinierte Sommeranzüge nähen", sagte der
kleine Bär, "und gehen auf den Jägerball tanzen. Einen flotten Tango auf das
Parkett legen, oh, ja, Tiger, das wär was..." "Komm", sagte der kleine
Tiger, "wir finden einen Schatz."